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Die Mutter und Ärztin Cornelia Hässig übt mit ihrer Familie das bewusste Konsumieren gemäss klar definierten Werten. Wie das im Alltag gelingt, und wo die Grenzen sind, beantwortet sie in unserem Interview.

Ruth M. Michel: Cornelia Hässig, welche Stichworte fallen dir zum Thema „konsumieren“ ein? 
Dr. Cornelia Hässig: Erstens: Die heutige Werbung ist auf Dauerkonsum ausgerichtet. Zweitens: Die meisten Leute denken nicht an die weltpolitischen Konsequenzen ihres Konsumverhaltens. Drittens: Konsum ist wie ein neuer Gott; der Götze der heutigen Zeit, der vorgaukelt: „Je mehr du konsumierst, desto glücklicher bist du.“

 

Du kannst dich davon ausnehmen?
Zu 98 % schon. Ich kaufe bewusst ein. „Lädele“ beispielsweise sagt mir nichts.

 

Was heisst für dich „verantwortungsbewusst konsumieren“? 
Ich stelle mir Fragen wie

– Brauche ich diese Produkte, diese Dienstleistung überhaupt? Bei Lebensmitteln ist dies einfacher zu beantworten als bei Kleidern, wo die Kinder diese Frage anders beantworten als ich.

– Wie produziert? Woraus? Woher? Transportweg? Qualität? Saisongerecht?

Ich bevorzuge Güter mit einem kurzen Transportweg. Damit kann ich als Konsumentin den Energieverbrauch beeinflussen. Ein Beispiel: Kaufe ich schon im Februar Spargeln aus Kalifornien, oder warte ich, bis jene aus dem Züricher Oberland angeboten werden? Transportwege belasten die Umwelt. Südfrüchte aus Spanien und Italien liegen drin. Aber bei uns gibt es keine Erdbeeren aus Spanien. Da warte ich auf die Schweizer Früchte, und dann schwelgen wir so richtig im Saisonalen. Das ist ein bewusster, momentaner Verzicht mit Erlebniswert: einem intensiveren Genuss. Oder: Ich kaufe IP-Milch, die in Uster, kaum 10 Kilometer von uns entfernt, produziert wird, obwohl ich eigentlich Bio-Produkte vorziehe.

 

Welche Werte leiten dich beim Konsumieren? 
– Kleinräumig einkaufen: Lokaler Bäcker, Käse, Milchprodukte, obwohl es normalerweise teurer ist als beim Grossverteiler.

– Ökologisch: Biologisch angebaut, kurze Transportwege, wenig Energieeinsatz bei der Herstellung (kein Hors-Sol-Gemüse). Ich habe auch einen eigenen Garten.

– Kein Gentechfood. Zum Beispiel keine Leisi-Produkte mehr. Als Konsumentin übe ich Macht aus. Gentech-Food konnte in der Schweiz nicht Fuss fassen, weil die Leute es nicht kaufen wollten. Leisi behält sich vor, Gentech-Produkte einzusetzen. Deshalb kaufe ich ihre Produkte nicht.

 

Wie informierst du dich? 
In der Tagespresse und durch kurz gefasste Publikationen von Fachgruppen, z.B. von der Erklärung von Bern (EvB)1.

 

Denkst du beim Kaufen an die Menschen, die den Artikel produziert haben? 
Nicht mehr immer ganz bewusst, weil sich das Wissen mit den Jahren automatisiert hat. Ich weiss einfach, unter welchen Umständen Bauern in Afrika Kaffee oder Tee anbauen. Mit dieser jahrelangen Übung ist das bewusste Konsumieren auch nicht mehr so aufwändig. Zudem bin ich lockerer geworden, d.h. ich bin nicht mehr ganz so streng und konsequent. Denn je grösser die Familie ist, desto höher sind die Ausgaben. So kann ich nicht mehr alles hundertprozentig durchziehen, bei Kleidern beispielsweise. Ich will nicht Hosen für 200 Franken kaufen (wie sie der Naturkatalog anbietet). Weil mich kein Statusdenken prägt, kaufe ich viel im Brockenhaus oder anderen Secondhand-Läden ein. So verhelfe ich einem Kleidungsstück zu einer längeren Lebensdauer, auch wenn es unter unguten Bedingungen produziert worden ist. Auch Switcher-Laden, Migros und Coop sind vertretbar. Zudem trage ich die Kleider, bis sie „zerfallen.“

 

Oft höre ich den Einwand: „Diese Art des Konsumierens ist mir viel zu aufwändig.“ Warum leistest du diesen Aufwand?

Gerechtigkeit leben ist ein biblischer Anspruch. Gerechtigkeit den produzierenden Menschen in der Schweiz und in der dritten Welt, aber auch den nachfolgenden Generationen gegenüber. Ich will nicht zur Vernichtung von Arbeitsplätzen beitragen. Zum Ehren und Bewahren der Schöpfung gehört, dass ich nicht unnötig die Luft verpeste.

 

Die letzten Monate waren in der Schweiz geprägt von einer „Geiz ist geil“-Mentalität und dem Kostendruck auf die Detailhändler. Welche Rolle spielt der Preis bei deinen Einkaufs-Entscheiden? 
Das Produkt darf nicht fünf Mal teurer sein. Aber auch ein in der Boutique gekauftes Kleidungsstück kann unter schlimmen Arbeitsbedingungen hergestellt worden sein.

 

Wie erklärst du deinen Teenagern, dass sie keine Kleider z.B. von H&M kaufen sollten, weil die Produzenten nur minimale Sozial- und Ökostandards gewährleisten? 
Als Mutter kann ich Samen streuen und hoffen, dass etwas hängen bleibt. Mit interessanten Materialien der Erklärung von Bern studieren wir zusammen, welcher Hersteller und Verkäufer nach welchen Kriterien arbeitet. Zum Beispiel wie viel eine Nike-Näherin verdient im Vergleich zu einer Migrosnäherin. Die Broschüre „Prêt-à-Partager“ eignet sich vorzüglich dazu (vgl. Seite 16).

 

Inwieweit leiten dich „Labels“ beim bewussten Konsumentscheid? 
Ein Beispiel ist MSC für Fisch. Wobei es oft mühsam ist, Fische mit diesem Label zu finden. Deshalb kaufe ich sie auf dem Markt, weil in der Migros wenig angeboten wird. Ich verzichte also auf Meeresfische, weil die Meere sowieso eher überfischt sind. Dann Bio, Max Havelaar, KAG (Eier), FSC (Holz), bei Coop Agri-Natura, Kleider von der Migros.

 

Warum und worauf verzichtest du bewusst? 
Als Familie verzichten wir auf ein Auto, auf grossen Wohnraum und nach Möglichkeit auf weite Flüge, zum Beispiel nur alle 15 Jahre ein Fernflug und alle 5 Jahre nach Kreta. Dann ist es aber etwas Besonderes. Ich verzichte auf das Mitgehen mit der Mode. Und ich verzichte bewusst auf die Ausübung meines Berufes als Ärztin und damit auf ein zweites Einkommen, um für die Kinder da zu sein.

Das heutige Freizeitverhalten ist oft mit Energiekonsum verbunden. Tennis wird bei uns im Sommer gespielt, nicht im Winter in der geheizten Halle.

 

Was sagst du zum Einwand: „Einzelaktionen nützen doch nichts, sie sind nur ein Tropfen auf den heissen Stein“?
Konsumdruck von unten kann etwas auslösen, wie die Beispiele Bananen oder Genfood zeigen. Das Beispiel Gentechnologie zeigt, dass Einzelaktionen Wirkung haben, wenn sie breit abgestützt sind. Max Havelaar hat sich trotz jahrelangem Sperren der Grossverteiler dank der Beharrlichkeit der Verbraucher heute durchgesetzt.

 

Macht das Boykottieren von bestimmten Produkten oder Firmen Sinn? 
Warum nicht? Aber wenn man boykottiert, muss man es die Firma wissen lassen und mailen oder Briefe schreiben.

 

Welche Möglichkeiten habe ich neben meinem privaten Kaufentscheid auf gesellschaftspolitischer Ebene?
Der Erklärung von Bern beitreten. So hat diese Organisation eine Stimme mehr und damit mehr Macht auf politischer Ebene. Oder ich trage die Clean-Cloth-Campaign mit, die bis heute schon viel erreicht hat. Ich wähle diejenige Partei, die bezüglich Konsumfragen oder Umgang mit Flüchtlingen vernünftige Positionen vertritt.

 

Wie bringst du dich auf einen Wissenstand, der dir bewusstes, zum Beispiel saisongerechtes, Konsumieren ermöglicht? 
Das Grundwissen habe ich aus Büchern zum Thema. Was ist saisongerecht? Beim Grossverteiler kann man es nicht mehr lernen, man muss sich eine Tabelle anschaffen. Am einfachsten ist das Wissen mit einem eigenen Garten zu erlernen. Ein weit verbreitetes Vorurteil ist, dass es im Winter kein gescheites Gemüse gäbe. Es gibt aber Lagergemüse. Und auf dem Markt oder beim Bio-Bauern sind gewisse Gemüsesorten erhältlich, die wir gar nicht mehr kennen, z.B. Wurzelgemüse wie Pastinaken. Ich habe ausserdem die kurz gefassten, guten Informationen der „Erklärung von Bern“, der „Schweiz. Arbeitsgruppe Gentechnologie“ und den „Basler Appell Gentechnologie“ abonniert. Auch lese ich die WWF-Informationen.

 

Wie begeisterst du Menschen, eurem Beispiel zu folgen? 
Diese Anfangshürde, sich Basisinformationen anzueignen, muss jede und jeder nehmen. Nachher automatisiert sich vieles. Wichtig ist, dass wir in Beziehungen investieren statt viel zu konsumieren. Selbstverwirklichung durch Konsum ist beziehungsfeindlich.

Für mich ist es ein geistliches, von der Bibel her gegebenes Muss, mich mit Konsumthemen zu beschäftigen. Ich bin aber nicht dogmatisch, wenn meine Familie keinen Vollreis mag. Ich kann die Welt nicht retten, aber ich werde einst vor Gott stehen und will ihm dann Antwort geben können auf die Frage, wie ich Gerechtigkeit gelebt und Sorge zur Umwelt getragen habe. Ich will sagen können: „Ich habe getan, was ich konnte.“ So steht hinter allem Konsumieren die Frage: „Kann ich vor Gott verantworten, wie ich gelebt habe?“

Dr. med. Cornelia Hässig, 45, ist Familienfrau, Waldspielgruppenleiterin und – zurzeit nicht praktizierende – Ärztin. Sie ist verheiratet mit Werner. Das Paar hat drei Kinder im Alter von 16, 11 und 9 Jahren).

Autorin: Ruth. M. Michel

Quelle: Bausteine/VBG

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Haben die heutigen Umweltprobleme wirklich nichts mit der Bibel zu tun? Bekenntnis und Appell eines Umweltingenieurs.

Der Erhalt der Schöpfung erscheint vielen Menschen, auch solchen, die sich nach der Bibel richten, eher unwichtig. Anders ist es nicht erklärbar, wie unbekümmert sie mit dem Auto herumfahren, Flugreisen unternehmen und energieintensive Vergnügungen konsumieren. In den USA hat mit der Wahl von Präsident Bush, welcher sich zu christlichen Werten bekennt, dieser Raubzug auf Gottes Schöpfung einen neuen Höhepunkt erfahren. Warum verhalten sich viele Menschen so wenig schöpfungsorientiert?

Eine Antwort mag darin liegen, dass uns die Bibel nur minimale Aufforderungen zum Schutz und Bewahren der Schöpfung gibt. In Römer, Kapitel 8, Verse 19 bis 22 schreibt Paulus wohl davon, dass die Schöpfung unter der Sünde leidet und auf die völlige Wiederherstellung durch Jesus Christus wartet. Ein Aufruf an die Jünger Jesu zu einem schöpfungsgerechten Lebensstil fehlt aber weitgehend, was damals auch überflüssig gewesen wäre. Solange wir uns nur mit den direkten Aussagen der Bibel zur Schöpfung befassen, werden wir uns weiterhin den weltweiten schweren Umweltproblemen entziehen. Sobald wir allerdings erkennen, dass Umweltprobleme letztlich soziale Probleme sind, bekommt das Thema brennende biblische Aktualität.

Entwicklungsnöte
Wenn wir in einem Entwicklungs- oder Schwellenland eintreffen, raubt uns zuerst das Verkehrschaos den Atem. Das grosse Gedränge der vielen, meist schlecht geschützten Verkehrsteilnehmer weckt in uns Angst vor Unfällen und Verletzungen – zu Recht, denn der Verkehr fordert einen hohen Blutzoll, in indischen Millionenstädten drei bis sechs Todesopfer pro Tag! Hinzu kommen Lärm und Luftverschmutzung, die schwere Gesundheitsschäden bei Mensch und Tier verursachen.

Neben dem Verkehr fällt die allgegenwärtige Armut auf. An Rotlicht-Ampeln warten in Lumpen gehüllte, verkrüppelte Menschen mit flehenden Blicken, die Autofahrer um eine Gabe bittend. Viele haben kein Bett oder Haus, in welches sie sich zurückziehen könnten. Das kleine Einkommen – gemäss UNO gilt ein Einkommen von weniger als einem Dollar pro Tag als Armutsgrenze – setzt diese Menschen buchstäblich in die modernen Grossstädte aus: Kein Schutz vor dem gefährlichen Verkehr, kein Rückzug in eine stillere Umgebung, keine Ruhe oder Entspannung.

Wer der stinkenden Grossstadt eines Entwicklungslandes nicht entflieht, wird noch anderes feststellen: Wasser ist Mangelware. Falls Wasser gesichtet wird, ist es oft unansehnlich, stinkend und nicht trinkbar. Als westlicher Besucher kann man sich genügend Wasser in gewünschter Qualität kaufen, aber was macht die lokale Bevölkerung? Die schlechte Wasserverfügbarkeit führt zu vielen gesundheitlichen Problemen.

 

Die Reichen verseuchen, die Armen leiden

Meine Feststellung: Arme Menschen in Grossstädten sind vor allem durch Umweltprobleme drangsaliert: Lärm, giftige Luft, Gestank, Staub und Rauch, minimale Flora und Fauna, fehlende Landschaft, mangelndes Wasser, alles Umweltprobleme, die von Menschen verursacht sind. Es ist ungerecht, dass diejenigen, welche die grösste Umweltverschmutzung verursachen, am wenigsten davon betroffen sind.

Wohlhabende Menschen konsumieren industrielle Güter, die in teilweise sehr schmutzigen Industrien produziert werden, während die Armen in den Abwassern in derselben ihre Wäsche und sich selber waschen müssen! Diese Industrien produzieren auch für die reiche Schweiz. Wenn wir Güter made in China, made in India usw. kaufen, machen wir uns an solchen Verschmutzungen mitverantwortlich! Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, welche die Bibel so oft erwähnt, werden oft weder auf die Umwelt bezogen noch gelebt!

Stellen wir uns vor: Praktisch alle Gewässer sind stark gesundheitsschädlich, und dies in Ländern, wo Wasser ohnehin knapp ist und die wirtschaftliche Not vielen Menschen nur dieses ungesunde Wasser übrig lässt. Das Bewahren der Schöpfung bedeutet nicht nur den Erhalt einiger Tier- und Pflanzenarten, es geht um Leben und Tod von Menschen. Wir überlassen die Armen nicht nur dem Kampf um das Einkommen, sondern bürden ihnen auch noch den Schmutz der für uns produzierenden Industrien auf. Auf dem Land ist Armut am ehesten mit unserer vorindustriellen Zeit vergleichbar.

Man spricht da richtigerweise von Unterentwicklung. Umweltverschmutzungen sind hier meistens noch keine Ursache von Problemen. Aber das Leben ist hier derart beschwerlich und aussichtslos, dass viele Menschen in die Städte ziehen.

Entwicklung: nicht einseitig und nicht zu schnell
Kann eine zweckmässige Entwicklung diese Probleme lösen? Der Kurs „Technologie und nachhaltige Entwicklung“, welchen ich während vier Monaten in Südindien besuchte, brachte eine erste, sehr ernüchternde Erkenntnis: Entwicklung führt tendenziell zu weniger Nachhaltigkeit. Dies ist etwa am Ersatz der Jutetasche durch Plastiktaschen zu beobachten.

 

Eine zweite Feststellung: Niemand möchte letztlich auf Entwicklung verzichten.

Folglich ist entscheidend: Entwicklungen dürfen nicht einseitig (unvernetzt) und nicht zu schnell erfolgen. Also nicht so, wie heute Entwicklungen in liberalen Marktwirtschaften erfolgen. Bedürfnisse werden möglichst rasch und günstig mit einem Produkt abgedeckt. Falls nur schwache Gesetze und Regulierungen vorhanden sind, dabei ohne Rücksicht auf soziale und ökologische Ansprüche. In einem Entwicklungsland wie Indien denkt eigentlich noch niemand ernsthaft an Umweltschutz. Im Gegenteil, zurzeit werden 3000 Autobahnkilometer geplant! Zudem gilt bis hinauf zu Professoren: Was der Westen hat, wollen wir auch.

Doch eine schnelle und einseitige Entwicklung wird noch mehr Ungerechtigkeit, noch mehr soziale Not, noch mehr Belästigung durch Umweltverschmutzungen bringen. Aus meiner Sicht gibt es nur einen Ausweg aus der Sackgasse: einen Wertewandel. Dieser muss in den reichen Ländern und bei den wohlhabenden Menschen beginnen.

 

Fehler der Wohlstandsgesellschaft

Westler sind von einer dreifachen Illusion, verbunden mit einem Drang nach immer mehr, besessen:

1. Konsum: Ich bin glücklicher, je mehr ich konsumiere.
2. Mobilität: Ich bin glücklicher, je mehr Orte ich besuche.
3. Individualismus: Ich bin glücklicher, je mehr ich meine Zeit selbst gestalten kann.

Die Botschaften von mehr Konsum, mehr Mobilität und mehr Individualität sind tief in uns verankert und werden täglich genährt, durch unsere Freunde und Familienmitglieder sowie unsere eigenen Gedanken! Diese Botschaften sind aber keineswegs biblisch. Die Bibel beschreibt das Glück als die Liebe zu Gott Vater, zu Jesus Christus und zum Heiligen Geist. Und in der Liebe zum Nächsten. Wir verkürzen dieses zentrale erste Gebot auf das „… liebe dich selbst!“.

Lügen erkennen
Es gilt, diese „Lügen“ zu erkennen, bekennen und um Vergebung zu bitten. Wir müssen uns verändern lassen und lernen:

1. Weniger Konsum macht uns freier, wir haben mehr Zeit und werden kreativer. Sprechen wir mit unseren Freunden doch darüber, was wir in Gemeinschaft, beim Werken, Spielen und beim Sport oder in der Natur erleben, statt von unseren neusten Anschaffungen.
2. Vieles in der Nähe ist spannend und muss noch entdeckt werden. Weshalb sollten nur Ferien im Ausland wirklich Ferien sein?
3. Der Mensch ist für die Gemeinschaft geschaffen. Warum leben viele so individualistisch und egozentrisch?
4. Mit meiner überschüssigen Kaufkraft kann ich wirkungsvoll Menschen in Entwicklungsländern helfen: Mit dem Geld, das für ein Kind in der Schweiz aufgewendet wird, können 25-30 Kinder in Indien aufgezogen werden.
5. Qualität kaufen. Darauf achten, dass soziale und ökologische Kriterien bei der Herstellung erfüllt werden und dass das Produkt langlebig ist.

Die indische Industrie kümmert sich vermehrt um Umweltverschmutzung, seit die Kunden im Westen das verlangen. Oft stelle ich bei unseren Kindern fest, dass sie keinen Konsum suchen. Das Nahe, Ruhende und die Gemeinschaft mit Menschen und Tieren ist das Schönste für sie.

 

Einfache Regeln anwenden

Als einfacher Massstab für mehr Umweltverträglichkeit lassen sich folgende Regeln anwenden:
– Transporte: Wenige, vor allem nur über kurze Distanzen und mit wenig Energie.
– Materialien: Minimaler Aufwand bei Herstellung und Transport sowie gut biologisch abbaubare.
– Raum/Anlagen: Wenig Heizenergie für Räume und Warmwasser sowie wenig Betriebsenergie.

Biblisch ausgedrückt bedeutet „Wertewandel“: Ein neues Leben mit Jesus Christus beginnen. Zuerst aber müssen wir uns vom Mammon lossagen. Oder wollen wir Gottes Erwartung an unsere Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit weiterhin ignorieren und uns „Bequemerem“ zuwenden? Sich vor der Verantwortung zu verstecken, hat sich bei Gott noch nie gelohnt. Wie wäre es, wenn wir in kleinen Gruppen damit beginnen würden? Spannende Familiennachmittage im Wald gestalten, Tiere in einem Naturschutzgebiet beobachten, Baden im Moorsee, Mountain-Bike-Touren mit Freunden oder Nachbarn, gemeinsam etwas werken, Gastfreundschaft üben usw. Es gibt viele attraktive Möglichkeiten, die gute Botschaft der Bibel ganzheitlich zu leben.

Quelle: Bausteine/VBG


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