30 Jahre Asylverschärfung
Asylgesetz seit 30 Jahren auf Verschärfungskurs
Seit der Einführung des (damals fortschrittlichen) Asylgesetzes 1981 wurde es 10-mal revidiert (Teil- oder Totalrevision). Bei keinem anderen Bundesgesetz zeigt sich das Parlament so veränderungsfreudig. Tendenz: Verschärfung. Hier ein kurzer Abriss.1
1981 | Inkrafttreten des Asylgesetzes von 1979. |
1983 | Abschaffung der 2. Rekursinstanz. |
Ausschaffungsentscheid bei abgewiesenem Asylgesuch. | |
1986 | Registrierung landesweit zentralisiert in Halbhaft. |
Zuweisung an Kanton ohne Rücksicht auf soziales Umfeld. | |
Sozialhilfe tiefer als sonst übliches Existenzminimum. | |
1990 | Erste Bestimmungen zu Nichteintretensentscheiden. |
Arbeitsverbot während 3-6 Monaten. | |
1993 | Bis zu 9 Monaten administrative Ausschaffungshaft (Gesetz über Zwangsmassnahmen) |
1995 | Kürzung der Sozialhilfe (Verordnung des Bundesrats, kantonale Reglemente) |
1998 | Dringlicher Bundesbeschluss mit zusätzlichen Gründen für Nichteintretensentscheide. |
1998 | Totalrevision Asylgesetz, u.a.: |
– Aussetzung gewisser Asylanträge bei Grossandrang. | |
– Verschärfung der Verfahrensregeln (Fristen, Sprache usw.) | |
2003 | Für Abgewiesene nur noch Nothilfe (CHF 8.00 bis 10.00 pro Tag; Sparmassnahmen) |
2006 | Fristverkürzung auf 5 Tage für gewisse Fälle |
Inhaftierung von bis zu 2 Jahren möglich. | |
2012 | Militärdienstverweigerer und Deserteure von Asyl ausgeschlossen. |
Botschaftsverfahren abgeschafft. | |
Quasi-Inhaftierung für «renitente» Asylbewerber. | |
… | … plus in Zukunft viele andere mehr… |
1. Quelle: «Stop Exclusion» Genf, 2013, aus dem Französischen übersetzt: stopexclusion.ch/IMG/pdf/halte_aux_durcissements_sans_fin.pdf
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