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Ein biblisch-theologischer Überblick

«ChristNet-Forum – Wie Geld die Politik und uns selber bestimmt
Samstag, 28. Januar 2023, Nägeligasse 9, Bern»
Es gilt das gesprochene Wort

Gott und Geld – es ist kompliziert

Gott und Geld – das passt nicht zusammen. Dieser Beziehungsstatus ist gelinde gesagt «kompliziert». Zu diesem Schluss muss kommen, wer an das bekannte Jesus-Wort denkt:
«Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon» (Mt 6,24).

Dieses Entweder-Oder irritiert, kennt das Alte Testament doch eine wesentlich differenzierte Sicht auf Geld, Wohlstand und Reichtum. Es lassen sich drei Positionen unterscheiden:1

  • Reichtum (Geld) als Segen
    Reichtum wird immer wied er ausdrücklich als Gabe Gottes genannt . Etwa wenn Abrahams Verwalter sagt: «Gott hat meinen Gebieter reichlich gesegnet, so dass
    er reich geworden ist; er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Sklavinnen und Sklaven, Kamele und Esel gegeben» Gen 24,35
  • Warnung vor den Gefahren des Reichtums
    Das AT verweist durchaus auf Gefahren des Reichtums, wenn etwa der weisheitliche Prediger festhält: «Wer das Geld lieb hat, wird des Geldes nicht satt» Koh 5,9
  • Kritik am Reichtum
    Diese Warnung geht in teils harsche Kritik an Reichtum über, der unrechtmässig erworben wurde. Die daraus folgenden sozialen Missstände werden von Propheten wie Jeremia schonungslos angeprangert: «[…] so sind ihre Häuser voll Betrug; dadurch sind sie mächtig und reich geworden, fett, feist. Auch sündigen sie durch ruchloses Tun. Das Recht pflegen sie nicht, dem Recht der Waisen verhalfen sie nicht zum Erfolg und die Sache der Armen entscheiden sie nicht» (Jer 5,27b-28).

Der hier kritisierten sozialen Ungerechtigkeit steht im Alten Testament eine umfassende Sozialordnung gegenüber, die diese Missstände beheben oder zumindest ausgleichen will.2 Die Kritik an den Reichen spitzt sich im Neuen Testament mit dem eingangs zitierten Jesus-Wort deutlich zu. Mit Burkhard Hose lässt sich sagen:
«Die Reichen haben es schwer im Neuen Testament. Gemessen an anderen Themen nehmen die reichtumskritischen Töne in den Jesusüberlieferungen einen verhältnismässig breiten Raum ein […]. Die Botschaft ist unmissverständlich: Geld versperrt den Weg zu Gott – zumindest, solange man es für sich behält.»3

Wie ist mit dieser biblischen Ambivalenz zum Thema «Geld» umzugehen?

Geld muss dienen

Als neu gewählter Papst veröffentlichte Franziskus im November 2013 sein erstes Apostolisches Schreiben.4 Darin warnt er vor der Vergötterung des Geldes und schreibt: «Das Geld muss dienen und nicht regieren!»5

In diesem Sinn rief der Papst dann 2014 die Teilnehmenden am WEF in Davos auf, «sicherzustellen, dass Wohlstand der Menschheit dient, anstatt sie zu beherrschen.»6

Diese Aussage des Papstes kann sich auf viele Stellen in der Bibel berufen. Sie hier umfassend und nuanciert darzustellen, ist nicht möglich. Ich muss mich hier auf ein Beispiel beschränken. Ein Beispiel, das zeigt: Geld darf nicht knechten. Es muss das Leben ermöglichen.

Mit Geld Gutes tun?

Ein erster kritischer Blick (Mk 12,41-44)

41 Und er [Jesus] setzte sich der Schatzkammer gegenüber und sah zu, wie die Leute Geld in den Opferstock warfen. Und viele Reiche warfen viel ein.
42 Da kam eine arme Witwe und warf zwei Lepta ein, das ist ein Quadrant.
43 Und er rief seine Jünger herbei und sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingeworfen als alle, die etwas in den Opferstock eingeworfen haben.
44 Denn alle haben aus ihrem Überfluss etwas eingeworfen, sie aber hat aus ihrem Mangel alles hergegeben, was sie hatte, ihren ganzen Lebensunterhalt.

Dies Szene spielt im Tempelbereich.
Im Bereich der Tempelschatzkammer sind die Opferstöcke aufgestellt. Die Gaben werden von den Priestern überprüft und dann in den Opferstock gelegt. Jesus beobachtet mit seinen Jüngern die Szenerie. Die Jünger sind vermutlich von den hohen Spendensummen beeindruckt. Doch Jesus lenkt ihren Blick auf eine Witwe, die zwei Lepta gibt (ein Zehntel eines normalen Tageslohnes). Diese Witwe hat ihren ganzen Lebensunterhalt (ihr ganzes Leben: bi,oj) investiert. Jesus schaut kritisch auf das, was ihm da vor Augen liegt.

  • Mit Geld Gutes tun, ist für ihn mehr als grosszügige Wohltätigkeit.
  • Mit Geld Gutes tun, darf nicht zur (frommen) Selbstinszenierung verkommen.
  • Mit Geld Gutes tun, ist nicht eine Frage von möglichst ho hen Geldsummen.
  • Mit Geld Gutes tun, bedeu tet nicht lediglich vom Übermass geben, sondern beinhaltet auch den Verzicht zugunsten Anderer.
  • Mit Geld Gutes tun, stellt die Frage nach Motivation und Haltung.

Jesus lenkt den Blick auf die arme Witwe.

  • Gerne wird sie in ihrem Umgang mit Geld als Vorbild dargestellt.
  • Ihr Vorbild animiert dazu, nicht kleinlich zu sein. Mehr zu spenden und damit auch mehr Gutes zu tun.

Kritischer Einwand: Ist diese arme Witwe aber wirklich ein Vorbild?

  • Sicher: Ihre Haltung ist beeindruckend und die Sympathien in diese m Text sind klar bei ihr.
  • Aber: Jesus lobt ihr interessanterweise Verhalten nicht ausdrücklich. Er sagt  seinen Jüngern nicht: «Macht es wie diese Witwe.» Sie wird von ihm nicht als explizites Vorbild dargestellt das tun meist die, die über das Spenden predigen.

Ich wage daher noch einen zweiten kritischen Blick auf diese Szene. Und dieser ergibt sich aus dem textlichen Zusammenhang. Just vor dieser Passage mit der armen Witwe lesen wir folgendes:

Ein zweiter kritischer Blick (Mk 12,37b-40)

37bUnd viele Leute hörten ihm [Jesus] gerne zu.
38 Und er lehrte sie und sprach: Hütet euch vor den Schriftgelehrten, denen es gefällt, in langen Gewändern einherzugehen und auf den Marktplätzen gegrüsst zu werden
39 und in den Synagogen den Ehrensitz und bei den Gastmählern die Ehrenplätze einzunehmen,
40 die die Häuser der Witwen leer fressen und zum Schein lange Gebete verrichten – sie werden ein umso härteres Urteil empfangen.

Auch diese Szene spielt bereits im Tempel. Sie enthält eine Warnung vor den Schriftgelehrten. Denn die kommen ihrer Aufgabe als «Hirten» nicht nach. Schlimmer noch: Sie «fressen die Häuser der Witwen leer»!

Damit erscheint das Scherflein der Witwe in einem neuen Licht. Sie ist gewissermassen Opfer eines ungerechten Systems. Anstatt die Witwen zu schützen (vgl. Dtn 24,17.20-21) bereichern sich die Schriftgelehren – und damit das Tempelsystem – am Geld dieser armen Bevölkerungsschicht. → ausbeuterisches System

Mit Geld Gutes tun, bedeutet daher

  • nicht, dass eine arme Witwe noch ihren letzten Rappen geben muss
  • sondern, dass diese Witwe Geld erhält

Mit Geld Gutes tun, kann da geschehen, wo Finanzsysteme die Reichen nicht immer reicher und die Armen nicht immer ärmer macht.

Alternatives System

Geld muss dienen und nicht regieren! Diese Grundüberzeugung ist tief in den biblischen Schriften verankert. So gehört das Ringen um eine alternative Wirtschaftsform zu den bemerkenswerten Kennzeichen der Jerusalemer Gemeinde.

Die zuweilen als „Liebeskommunismus“ belächelte Gütergemeinschaft in Apostelgeschichte 4,32 war kein kommunistisches Ideal, wurde das Privateigentum doch nicht abgeschafft. Worauf es ankam, war aber die radikale Bereitschaft zum Teilen. Wenn der Bericht festhält, dass dies dazu führte, dass keiner unter ihnen Mangel litt (Apg 4,34), muss dies als Erfüllung der Sozialgesetzgebung aus Dtn 15,4f. gelesen werden, wo es heisst, dass es in Israel keine Armen geben soll.

Es ist dies eine Entscheidung für Gott und gegen den Mammon.

Geld – eine geistliche Frage

Denn die von Jesus formulierte Alternative – Gott oder Mammon – ist letztlich nicht eine moralische Frage, sondern eine spirituelle.

«Jesus spricht zunächst gar nicht über die Weise, wie man sein Geld benützt. Wenn er vom Reichtum spricht, geht es um die Frage, worauf man sein Dasein baut – und damit formuliert er auf dem Fundament der alttestamentlichen Tradition eine neue und radikalere Frage: Worauf baust du dein Leben? Welchem Gott gibst du dich hin?»7

Es ist daher durchaus bemerkenswert, dass der sogenannte «Sündenfall» in Genesis 3 aus ökonomischer Perspektive als «Konsumsünde» gelesen werden kann.8 Eine Frage der Schlange reicht, um die Aufmerksamkeit der Menschen mit klugem Marketing auf den einen Baum inmitten vieler Bäume zu lenken. Die anfängliche Neugier weicht rasch der Begierde.

Diesen einen Baum, seine Früchte – so schön. Das Produkt wird absolut begehrenswert. Das müssen wir haben. Nicht weil wir hungrig sind, sondern weil die Gier geweckt nach etwas geweckt ist, dass wir eigentlich nicht brauchen. Dafür riskiert der Mensch den paradiesischen Garten. Seine Gier entfernt ihn von Gott, seinen Mitmenschen und der übrigen Schöpfung.

Dieses Muster zieht sich durch die Menschheitsgeschichte, so dass der 1Timotheusbrief pauschalisierend festhält: «Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen» (1Tim 6,10).

Solidarität und Gerechtigkeit

Wenn Geld dienen und nicht herrschen soll, darf Geld nicht zum Gott werden. Die Bibel appelliert daher im Umgang mit Reichtum und Besitz immer wieder an «Solidarität» und «Gerechtigkeit», um der lebensverhindernden Gier auf Kosten anderer zu begegnen.9

In der Erzählung von der armen Witwe zeigt sich, dass diese eine Verabschiedung von einer «Wohltäter-Mentalität»10 bedeutet. Reiche konnten sich ihren Status und Einfluss nicht mehr länger mit teils grosszügigen Spenden sichern. Gefordert ist eine Umverteilung, die neue Machtverhältnisse mit sich bringt:

«Das Verhältnis von Reich und Arm gestaltet sich nicht mehr vertikal – nach dem Motto: die Reichen geben von oben herab etwas von ihrem Geld, damit die Bedürftigen leben können, sondern horizontal: Wer reich ist, begibt sich auf eine Ebene mit den armen Gemeindegliedern und wir selber arm. Die Armen aber gewinnen an Ansehen und werden selber reich. […] Eine gerechte Umverteilung der Güter beinhaltet demnach immer auch die Notwendigkeit einer Beteiligung der Schwachen an der Macht.»11

Quer durch die Jahrhunderte gab es immer wieder Bewegungen, die auf diese Weise beitragen wollten, dass Geld nicht regiert, sondern dient. Wie unser Beitrag dazu aussieht, müssen wir für uns klären.


1. Vgl.RAINER KESSLER: Reichtum (AT), in: wibilex (2006) Online: https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/33027/ [Zugriff am 23. Januar 2023]

2. Vgl. LUKAS AMSTUTZ: Werte, Menschenbild und soziale Verantwortung. Alttestamentliche Aspekte, in: Mennonitisches Jahrbuch (Soziale Verantwortung) (2007), S. 14–18 Ferner auch: LUKAS AMSTUTZ: Das Jubeljahr in Bibel und Theologie, in: Die Schweiz, Gott und das Geld, hrsg. von ChristNet, St. Prex 2013, S. 159–177.

3. BURKHARD HOSE: Kirche der Reichen? Ein neutestamentlicher Denkanstoss, in: BiKi 62 (2007), 1, S. 42–45, hier S. 43.

4. Deutscher Text von Evangelii gaudium online zugänglich: https://w2.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa-francesco_esortazione-ap_20131124_evangelii-gaudium.html#Nein_zu_einem_Geld,_das_regiert,_statt_zu_dienen [Zugriff am 24. Januar 2023]

5. Absatz 58 im obigen Dokument.

6. Deutscher Text online zugänglich: https://w2.vatican.va/content/francesco/de/messages/pont-messages/2014/documents/papa-francesco_20140117_messaggio-wef-davos.html [Zugriff am 23. Januar 2023]

7. DANIEL MARGUERAT: Gott und Geld – ein Widerspruch? Wie die Bibel Reichtum und Besitz einschätzt, in: Welt und Umwelt der Bibel [WuB] (2008), 1, S. 10–15, hier S. 12–14.

8. TOMÁŠ SEDLÁČEK: Die Ökonomie von Gut und Böse, München 2013 (Goldmann, 15754), S. 270–272.

9. Zu den Begriffen «Solidarität» und «Gerechtigkeit» als regulative Ideen der Bibel, siehe MICHAEL SCHRAMM: Das gelobte Land der Bibel und der moderne Kapitalismus. Vom „garstig breiten Graben“ zur „regulativen Idee“, in: BiKi 62 (2007), 1, S. 37–41.

10. Vgl. hierzu Gerd Theissen, Die Religion der ersten Christen: Eine Theorie des Urchristentums. 3. Aufl. Gütersloh 2003, 133-146.

11. Burkhard Hose, «Kirche der Reichen? Ein neutestamentlicher Denkanstoss», in: BiKi 1/2007, 42-45, hier 44.

 

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«Wie Geld die Politik und uns selber bestimmt». Unter diesem Thema lud die linksevangelikale Gruppe «ChristNet» am 28. Januar in Bern zu einem Forum ein. Gut 30 Teilnehmende wollten mehr darüber wissen.

Laut dem mennonitischen Theologen Lukas Amstutz gibt es im Alten Testament drei Positionen zum Geld: Reichtum als Segen – etwa bei Abraham –, die weisheitliche Warnung vor den Gefahren und die prophetische Kritik an unrechtmässig erworbenem Reichtum, der zu sozialen Ungerechtigkeiten führe. Die göttliche Reaktion darauf sei der Ausgleich dieser Ungerechtigkeiten. Im Neuen Testament gebe es dann eine breite Kritik an den Reichen. Geld versperre den Weg zu Gott, solange man es für sich behalte. Oder in den Worten des aktuellen Papstes: «Das Geld muss dienen, es darf nicht beherrschen.» Im Spendenverhalten am Opferstock in Markus 12 sieht Amstutz mehr als den Gegensatz zwischen Reichen, die aus ihrem Überfluss geben und einer Witwe, die trotz ihres Mangels alles gibt. Laut der Vorgeschichte gehe es viel mehr um die Ausbeutung dieser Witwe durch die Reichen, welche die Häuser der Witwen leer fressen. Eigentlich müsste die Witwe das Geld erhalten. Schon der Sündenfall sei eine Konsumsünde gewesen: eine Frage habe gereicht, um aus Neugierde Gier zu machen. Die Reichen sollten dafür sorgen, dass die
Armen selber reich werden können.

Die Berner Politologin Laura Brechbühler hat in ihrem Studium den Einfluss des Geldes in der Schweizer Politik durch Lobbying und Politikfinanzierung untersucht. Unterdessen müssten die Parlamentarier bezahlte und unbezahlte Mandate ausweisen, über deren Höhe wisse man aber wenig. Die Mitte werde dabei am meisten umworben. Das Haupt-Lobbying finde aber ausserhalb des Bundeshauses statt. Da es keine staatliche Politikfinanzierung gebe, seien Spenden entscheidend. Bei den rechten Parteien gebe es tendenziell weniger davon, weil dort die Unternehmen mehr investieren. Der genaue Einfluss sei aber unklar. Deshalb müsse es mehr Transparenz geben, wie dies mit dem Gegenvorschlag zur Transparenz-Initiative in den kommenden Parlamentswahlen erstmals geschehen sollte.

Der Baselbieter Nationalrat Eric Nussbaumer erläuterte das Parlamentarier-Shopping: Wer in einer Kommission sitzt, bekommt automatisch Mandate angetragen. Dies ist für ihn «die schlimmste Entwicklung». Nussbaumer wandte sich aber gegen den Eindruck, dass alle politisch Tätigen käuflich seien. Das Milizsystem sei im Kern ein bezahltes Lobbying. Deshalb bleibe die entscheidende Frage «Welche Werte beeinflussen mich?» Lobbyarbeit für die Schwächsten – etwa im Asylbereich – sei in der Regel nicht möglich. Das wirkliche Problem sei deshalb das Geld: «Das Problem mit dem Lobbyismus ist das Ungleichgewicht in der Interessenvertretung. Die verschiedenen Gruppen haben ungleiche Mittel, sich in der Politik Gehör zu verschaffen.» Christen sollten deshalb zu Lobbyisten werden für solche, die keine Lobby haben. Ziel sei die Ausgewogenheit aller politischen Entscheidungen, nachvollziehbar und transparent. Am Schluss zähle das wahre Argument, das – hoffentlich – nicht gekauft sei.

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Die Rückmeldungen nach unserem Aufruf vom Mai sind durchaus positiv, die finanzielle und ideelle Unterstützung ist weiterhin vorhanden.

Darauf hin haben an der Generalversammlung vom 19. Juni haben die anwesenden Mitglieder dem neuen Konzept zugestimmt. Nun suchen wir intensiv nach einer neuen Geschäftsführung. Bitte leitet die Stellenanzeige an potentiell interessierte Personen weiter. Weiter suchen wir mittelfristig auch nach einem neuen Kassier, da Walter ad interim weitermacht, aber bald abgelöst werden möchte. Gleichzeitig nehmen wir bereits erste Arbeiten in Angriff, so die Wieder-Einrichtung eines Twitter-Kontos und die Verbesserung der Adresskartei. Und schliesslich sollen auch wieder mehr Texte auf der Website erscheinen. Die CO2-Abstimmung hat Gelegenheit dazu gegeben. Melde Dich, wenn Du etwas schreiben möchtest!

ChristNet sucht neue Geschäftsführung: Hier die Stellenanzeige

-> Kassier gesucht: Eine interessante und wichtige Aufgabe, ohne die ChristNet und sein Dienst für die Nächstenliebe gar nicht möglich ist. Wär das was für Dich? Oder kennst Du jemanden, der/die interessiert sein könnte?

Neu wieder ChristNetTweets: jetzt hier folgen und auf dem Laufenden bleiben.


Und schliesslich läuft auch politisch was:

-> Und schliesslich läuft auch politisch was.:

1) KOVI: Wir bleiben dran!
In der Ausarbeitung der Verordnungen hat Karin Keller-Sutter den bereits sehr mageren „Gegenvorschlag“ des Bundesrates gegen die Konzernverantwortungsinitiative nun noch massiv verwässert. Unternehmen wir Holcim fallen nicht mehr unter das Gesetz, zudem wurden zahlreiche Schlupflöcher geschaffen, die das Gesetz schon fast obsolet machen. Hier kannst Du Dich an der Vernehmlassung beteiligen und Deine Meinung einbringen:

2) Trotz oder gerade wegen der knapp verlorenen Abstimmung zum CO2-Gesetz muss das Engagement gegen die Klimaerwärmung weitergehen. Denn das Thema ist weiter drängend, es fehlt offenbar noch an der Sensibilisierung. Dafür sind wir da, und die langsame, aber sichere Veränderung der Haltungen wird auch in der Schweiz zu mehr Klimaschutz führen: Hier ein hoffnungsvoller Kommentar.

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Was müssen wir aus unserem Leben weglassen, damit wir wirklich leben? In einem Brainstorming der Arbeitsgruppe «Einfaches Leben» lernen wir kennen, wie jeder von uns auf unterschiedliche Weise auf diese Frage antwortet. Aber in der Vision, die Sehnsucht, die uns antreibt, finden wir uns recht schnell zusammen. Wir möchten sehr gerne Menschen sein, die großzügig Ressourcen teilen. Eigentlich. Wir möchten in dem Wahn nach immer mehr es irgendwann genug sein lassen. Eigentlich. Wir suchen nach Sinn und Fügung in allem was wir tun. Eigentlich. Der Selbst- und Fremdausbeutung radikal ein Ende setzen. Eigentlich.

Ehrlich werden und nach Haltungen suchen

Entlang persönlicher Sensibliliäten und Zugänge zum Thema fasst jeder von uns ein Mandat, an Grundlagen zur Kernfrage zu arbeiten. Abstand bekommen zu toxischem Konsumverhalten etwa. Interviews mit Menschen zu führen, die schon länger mit einfachem Leben unterwegs sind. Konkret darstellen, was es heißen könnte, in Christus genug und die Fülle zu haben. Den Zusammenhang zwischen Aktion und Kontemplation zu klären oder theologische Begründungen zu suchen, warum ein einfaches Leben dem Geist des Evangeliums entspricht.

Erst dann sind sorgfältige Grundlagen gelegt, zu einem schriftlichen Manifest zu kommen, das unserer ChristNet Vision entspricht. Erst dann können wir Gefässe des einfachen Lebens, Modelle einer konkreten Umsetzung vorschlagen.

Wer bei einem nächsten Treffen dabei sein möchte, kann gerne bei der Projektleitung nachfragen: silviagerber@hispeed.ch oder auf info@christnet.ch

Die Arbeitsgruppe sagt DANKE für die gute Moderation durch Silvia Gerber und Gastfreundschaft der Meiers im schönen Haus in Gasel.

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Eine der Aufgaben unseres Netzwerks besteht darin, politische Nachrichten zu verfolgen, die Stimme zu suchen, zu der Gott uns einlädt, ihr Gehör zu verschaffen, indem wir eine entsprechende Verpflichtung in die Tat umsetzen. In diesem Sinne drängt uns die weltweite Krise von Covid-19, in diesem Jahr den Platz der Wächter einzunehmen.

Wir möchten auf diese Fragen aufmerksam bleiben: Wer sind die vergessenen Menschen, in der Schweiz und anderswo, in den gegenwärtigen Umwälzungen und Bedrohungen? In welchen Bereichen tendiert diese Krise dazu, bereits starke Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten zu verstärken, und welche Entscheidungen können dazu beitragen, dass die Gesundheit und Würde eines jeden Menschen gewahrt bleibt? Aber auch, welche kreativen Ansätze, die das Reich Gottes ausstrahlen, sind am Werk und können uns auch über diese Krise hinaus inspirieren? Wir laden Sie alle ein, mit uns im Gebet zuzuschauen, und warum teilen Sie uns nicht Ihre Eindrücke mit?

Der Beginn des Jahres 2020 war auch eine Gelegenheit, die vorrangigen Themen des Engagements für dieses und vielleicht auch für das nächste Jahr zu definieren:

  • Geld: Während die Bibel viel über unser Verhältnis zum Reichtum spricht und die Schweiz eines der privilegiertesten Länder ist, gibt es zu wenig Raum für ein herausforderndes Wort zu diesem Thema. Der Kontext der Initiative für verantwortungsbewusste multinationale Unternehmen ist eine Gelegenheit, über die spirituellen Wurzeln dieser wirtschaftlichen und sozialen Fragen zu sprechen: Aus der Angst vor dem Verpassen oder Verlieren herauszukommen, wie das Evangelium uns angesichts dieser Verbundenheit mit dem Reichtum zur Freiheit und damit zum Teilen, zur Gerechtigkeit und zur Solidarität aufruft.
  • Hoffnung angesichts ökologischer und sozialer Krisen: Das Bewusstsein über die Schädigung der Schöpfung kann Wut, Angst oder Verzweiflung hervorrufen. Wie können wir in dieser Krisensituation christliche Hoffnung auf eine Weise bringen und leben, die uns nicht von der Verantwortung entbindet, sondern uns zur Gerechtigkeit führt?
  • Ein einfaches Leben und Gemeinschaft: Ein einfaches Leben, das in gemeinsamer Anerkennung mit anderen gelebt wird, kann viel Freude bringen. In unserer Gesellschaft, die von Einsamkeit, Überkonsum und Spaltung zwischen sozialen Umfeldern geprägt ist, können wir andere, vom Evangelium inspirierte Modelle verkörpern, die konkretes Zeugnis und Hoffnung bringen. Viele Mitglieder von ChristNet leben in verschiedenen Projekten, die die Verbindungen und den Austausch in der Gemeinschaft fördern.

Wenn Sie sich an einem dieser Themen beteiligen möchten, z.B. durch Einreichen einer persönlichen Reflexion, die veröffentlicht werden könnte, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf!