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Am 18. Januar 2025 findet das nächste ChristNet-Forum unter dem Thema «Demokratie – gefährdet oder gefährlich» statt. ChristNet-Präsident Markus Meury erklärt, was es mit dem Thema auf sich hat.

Mit dem 2. Weltkrieg wurde endgültig klar, welche Katastrophen der Nationalismus und Diktaturen anrichten können. Danach wurden in vielen Staaten die demokratischen Strukturen ausgebaut. Mit dem «Fall der Mauer» schien es, dass die Demokratie gesiegt hätte und dass sie und die Menschenrechte sich dank der Zunahme der Bildung und des Wohlstandes automatisch ausbreiten würde. Bis zum Jahr 2015 war dies tatsächlich der Fall, seither hat aber eine Trendwende eingesetzt. Der Demokratieindex 1 zeigt seither nach unten, und zwar in allen Regionen der Welt.

Zunehmend Machterhaltung – auch wegen der Polarisierung im Internet

In Ungarn, Polen, Israel oder El Salvador versuchen Regierungen vermehrt, ihre Macht zu zementieren, indem sie Kritik übertönen oder unterdrücken und die Kontrolle durch Gerichte abschaffen. Mexiko und Indien versuchen, demokratische Wahlen «besser zu kontrollieren». In Südkorea wurde eben ein «Putsch von oben» versucht. Auch der Sturm aufs Capitol in den USA von 2021 kann in dieser Kategorie genannt werden. Wird die Demokratie nur noch toleriert, solange das Resultat den Mächtigen dient?

Ein wichtiger Faktor hierin ist sicher die zunehmende Polarisierung der Meinungen, die durch die allgemeine Verunsicherung und die ungebremste Hetze und Verleumdung gegen die politischen Gegner in den sozialen Netzwerken (auch bewusst) gefördert wird. Durch die Algorithmen im Internet, die unsere Interessen und Meinungen spiegeln, finden wir uns in Meinungs-Bubbles wieder und werden zunehmend einseitig informiert. Wenn der politische Gegner nur noch Feind ist, wird dessen Unterdrückung zur Priorität, da sonst «das Böse überhandnimmt». Machterhaltung ist die Devise, Konsens und damit die Suche nach dem Guten für alle ist nicht mehr Ziel. Im Kampf der Guten – wir – gegen die Bösen – die anderen –, wird die Aufhebung von demokratischen Regeln gerechtfertigt.

Der Soziologe Anthony Giddens hat bereits in 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts geschrieben, dass das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert der autoritären Regierungen werde, da mehr Menschen wegen den schnellen technischen und kulturellen Veränderungen2 wieder nach Sicherheit versprechenden Führern rufen. Nur so ist es zu erklären, dass in den USA mit Donald Trump von einer Mehrheit des Volkes wiedergewählt wurde. Dies mit Elon Musk als rechte Hand, der vor einem von ihm angestrebten Sturz des bolivianischen Präsidenten meinte: «We coup against whoever we want».

«… in der heutigen, polarisierten und von Ängsten vor den Feinden erfüllten Gesellschaft ist die Suche nach Bestätigung der eigenen Welt- und Feindbilder stärker.»

Erosion der Wahrheit

Das Internet mit seinem grossen Angebot an Rechtfertigungsideologien hilft uns, das zu glauben, was wir glauben wollen. Wir passen die Realität an unsere Weltsicht an. Hier ist die Frage der Wahrheit zentral: Kümmern wir uns nicht mehr um die Suche nach Wahrheit? Oder nehmen wir einfach an, was wir glauben, ist die Wahrheit. Wenn wir Facts statt Unterstellungen den Vorzug geben, entstehen weniger Feindbilder. Aber in der heutigen, polarisierten und von Ängsten vor den Feinden erfüllten Gesellschaft ist die Suche nach Bestätigung der eigenen Welt- und Feindbilder stärker.

Menschenrechte, Demokratie und Nächstenliebe bedingen sich gegenseitig

In diesem Zusammenhang geraten weltweit auch die Menschenrechte unter Druck. Menschenrechte sind die Grundpfeiler der Menschenwürde: gleicher Wert jedes Menschen vor Gott heisst auch, jedem Menschen gleiche Rechte und Lebenschancen zuzugestehen. Das ist die Grundlage der Nächstenliebe. Diese bedingt die Menschenrechte und ist nur durch eine vollständige Demokratie gewährleistet. Denn nur dort, wo die Stimme der Benachteiligte hörbar ist und ihr politischer Einfluss gleichwertig ist, wo vertrauenswürdige Informationen im Vordergrund stehen und wo Mächtige abgewählt werden können, kann das Gute für alle gedeihen. Denn: wo die Mächtigen Rechenschaft abgeben müssen, wird das Wohl für alle respektiert. Umgekehrt hat die Konzentration und Zementierung von Macht in der Geschichte meist Unheil gebracht. Unterdrückung, Kriege, Tod und Zerstörung sind die Folge.

Und in der Schweiz?

Die Schweiz hat unter den Demokratien eine besondere Stellung und wird wegen seiner direktdemokratischen Instrumente als die Demokratie schlechthin angesehen. Doch auch bei uns gibt es demokratische Grundregeln, die noch mangelhaft sind. Demokratie heisst nicht einfach, «man kann ja wählen und abstimmen, wenn man will». Im Folgenden einige wichtige Voraussetzungen, die in der Schweiz unseres Erachtens im Vergleich zum Ausland Verbesserungen benötigen:

  • Zuverlässige und korrekte Information in klassischen und sozialen Medien
  • Gleich lange Spiesse im politischen Konkurrenzkampf durch Offenlegung der Politikfinanzierung
  • Unterbindung von undurchsichtigen Lobbying-Aktivitäten im Parlament
  • Die Einführung eines Verfassungsgerichts, das die Übereinstimmung von neuen Gesetzen mit der Verfassung überwacht

Zudem sind Einschränkungen von demokratischen Prozessen auch hierzulande wahrnehmbar:

  • Bei der Abstimmung zur Konzernverantwortungsinitiative waren die Wirtschaftsverbände erstaunt, dass die Zivilgesellschaft plötzlich gewichtigen Einfluss auf die Meinungsbildung hatte. Dieser Entwicklung begegneten sie mit einem Verbot der politischen Arbeit von subventionierten NGO und von Schulbesuchen durch Entwicklungshilfeorganisationen.
  • Das Parlament beschloss – trotz hängiger gegnerischer Volksinitiative – die sofortige Bestellung der FA-35-Kampfflugzeuge und begründete dies mit der zunehmenden Bedrohung durch Russland. Nun werden wir ein überteuertes und lärmiges Angriffsflugzeug haben. Dies ohne Koordination mit den umliegenden und ebenfalls bedrohten Ländern.
  • Gerade im Zuge der Nichtumsetzung der Initiative «Kinder ohne Tabak» wird einmal mehr klar, dass das Parlament sich zu weigern kann, Volksinitiativen korrekt umzusetzen. Zwar ist das Gesetz noch nicht fertig beraten, aber die vorberatenden Kommissionen setzen alles daran, dehnbare Formulierungen zu schmieden.
  • Im Kanton Schaffhausen haben sich das Parlament und die Regierung offen geweigert, die vom Volk angenommene Initiative zur Offenlegung der Parteispenden umzusetzen. Im Nachhinein wollten sie einen verwässerten Gegenvorschlag vors Volk bringen und gleichzeitig über eine Durchsetzungsinitiative der ursprünglichen Volksinitiative nicht abstimmen lassen. Das Bundesgericht hat inzwischen entschieden, dass auch über Letztere abzustimmen sei.

Wir müssen also auch hierzulande gegenüber der Erosion demokratischer Prozesse wachsam sein – auch wenn sich unsere politische Identität stark auf die Demokratie bezieht und nicht unmittelbar die Gefahr einer Diktatur droht.


1. https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratieindex_(The_Economist)

2. s. auch Rosa, Hartmut: Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne. Frankfurt am Main 2005

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Letzten Samstag nahmen 200 Personen an der Jacques-Ellul-Tagung «Welche Hoffnung für unsere Krisenzeiten?» teil. Sie wurde aus Anlass von Elluls (1912–1994) 30. Todestag von ChristNet und weiteren Organisationen in St-Légier (VD) organisiert. Referate, Workshops mit Plenumsrückmeldung und ein Podiumsgespräch haben dem technikkritischen, pessimistischen, aber fundamental hoffnungsvollen Denken des französischen Autors Tiefe und Schärfe verliehen.

Auf dem Campus der Theologische Hochschule HET-Pro erfuhren die Tagungsteilnehmenden, dass Elluls Schriften auch 30 Jahre nach seinem Tod erstaunlich aktuell sind und Antwortansätze bieten, die aber nicht einfach sind. Die grosse Zahl der Anwesenden zeigte, dass das Bedürfnis gross ist, solche Fragen gemeinsam zu vertiefen. Mit der Publikation der Wortbeiträge im Juni 2025 («Das Desaster ist da») und einer Ideenbörse geht es nach der Tagung weiter.

Neun Referenten aus Fachbereichen wie Theologie, Philosophie, Sozial-, Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften stellten das fruchtbare Werk von Ellul in Referaten, Workshops und in einem Podiumsgespräch vor.

Zu Beginn sprach Jacob M. Rollison, Theologe und Worker in der Gemeinschaft L’Abri (Huémoz VD), über die Technik, die den Menschen mächtig mache, aber in Hoffnungslosigkeit stürze. Laut Ellul sei die Technik selbstwachsend – eine Erfindung führt zur nächsten und bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten –, wobei die Richtung der Entwicklung dem Menschen entgleite. Wie ein steuerloses Rennauto rase sie richtungs- und ziellos voran und verursache Katastrophen, die sich immer weniger vermeiden liessen. Rollison fragte sich: «Warum nehmen wir nicht den Fuss vom Gaspedal?»

Ohnmacht oder Machtverzicht?

Auf diese hoffnungslose Diagnose reagierte Frédéric Rognon, Philosophieprofessor an der Universität Strassburg und einer der grössten Ellul-Kenner unserer Zeit: «Ohne Hoffnungslosigkeit keine Hoffnung.» Ellul fordere uns auf, die Hoffnung auf eine technische Lösung der Krise aufzugeben. Zwar verfüge der Mensch dank der Technik über eine nie dagewesene Macht, die aber zutiefst ambivalent (mit untrennbar verknüpften positiven und negativen Effekten) und selbstwachsend sei. Dagegen habe Ellul die «Nicht-Macht» gestellt, also den Verzicht auf (technische) Machtmittel, der darin besteht, nicht alles zu tun, was machbar ist. Als Vorbild dafür bezeichnete er Jesus, der als allmächtiger Gott seine Macht abgelegt habe und Mensch geworden sei.
Den Vormittag schloss David Bouillon ab, Professor an der HET-Pro. Anhand des ellul’schen Kommentars zum Jona-Buch warf er ein biblisches Licht auf den Katastrophismus. Die Geschichte dieses Propheten zeige, dass es Gottes Liebe sei, die uns für unseren Auftrag verantwortlich mache. Angesichts der technischen Allmacht (Ninive) bekräftige Gott sein Erbarmen mit allen Lebewesen. Dies sei unser Ausweg aus der «Hölle» und unseren Krisen, dies sei unsere Hoffnung.

Workshops und Partizipation

An der Jacques Ellul Tagung arbeiteten die Teilnehmenden aktiv mit. Ein Höhepunkt am Nachmittag waren die acht Workshops, die über eine Stunde dauerten und Raum schufen für einen kollektiven Prozess, um konkrete Lösungsansätze für die Tagungsthemen zu suchen. Das Ergebnis wurde am Podiumsgespräch vorgestellt und diskutiert. Die Organisatoren sind zuversichtlich, dass die Tagung den Anwesenden geholfen hat, in unserer krisengeschüttelten Gesellschaft ihren Platz besser zu finden.

Das Buch zur Tagung

Im Juni 2025 wird ein Buch mit den Referaten, Workshop-Präsentationen und den kollektiven Lösungsansätzen publiziert:
« Face aux désastres – Avec Jacques Ellul, penser la crise et choisir l’espérance.» («Das Desaster ist da – Mit Jacques Ellul Krise denken und Hoffnung wählen.»)
Verlag Editions Mennonites (Dossier «Christ seul»), 96 Seiten. Ab sofort sind Vorbestellungen möglich.

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In diesem Jahr feiern wir das 75-jährige Jubiläum der Genfer Konventionen, die das Fundament des humanitären Völkerrechts bilden. Die Schweiz, stolz auf ihre Rolle als Hüterin dieser Konventionen, trägt eine besondere Verantwortung für den Schutz und die Förderung des humanitären Völkerrechts.

Doch wie vereinbart sich diese Verantwortung mit der Weigerung der Schweiz, dem Atomwaffenverbotsvertrag (Wikipedia) beizutreten? Ein Vertrag, der die unmenschlichen Folgen von Atomwaffen klar benennt und deren Einsatz sowie Androhung verbietet.

Atomwaffen widersprechen den Grundprinzipien des humanitären Völkerrechts: Sie töten wahllos, verletzen das Gebot der Verhältnismässigkeit, verursachen unsägliches Leid und nehmen Menschen das grundlegendste Recht auf Leben und Sicherheit. Kein Land der Welt wäre vor den katastrophalen humanitären Folgen eines Atomwaffeneinsatzes gefeit.

Auch aus christlicher Sicht ist der Einsatz von Atomwaffen schwer zu rechtfertigen. Diese Form der massiven Zerstörung steht im Widerspruch zu grundlegenden christlichen Prinzipien wie Nächstenliebe, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Friedensförderung und Gewaltlosigkeit. Deshalb unterstützen viele Kirchen und internationale christliche Verbände den Atomwaffenverbotsvertrag, darunter der Ökumenische Rat der Kirchen und die katholische Kirche. Papst Franziskus hat dazu klar Stellung bezogen und spricht von einer „falschen Logik der Angst“, die dem Besitz solcher Waffen zugrunde liege. Für ihn ist nicht nur der Einsatz von Atomwaffen ein „Verbrechen“, sondern bereits ihr Besitz „unmoralisch“ 1 . Auch die Weltweite Evangelische Allianz befürwortet die Nichtverbreitung von Atomwaffen, doch herrscht keine Einigkeit über ein vollständiges Verbot.

Die Argumente der Befürworter von Atomwaffen basieren vor allem auf der Abschreckungstheorie: Der Besitz von Atomwaffen soll potenzielle Angreifer davon abhalten, einen Angriff zu starten. Ein genanntes Beispiel ist die Ukraine, die nach Ansicht einiger Analysten wohl nicht unter russischen Angriff geraten wäre, hätte sie Nukleararsenal 1994 nicht abgegeben. Diese militärische Strategie ist als Mutual Assured Destruction (MAD) bekannt und war auch ein Grund, warum es während des Kalten Krieges zu keiner direkten Konfrontation zwischen den Supermächten USA und UdSSR kam. In diesem Szenario würden Atomwaffen niemals eingesetzt werden müssen, weil niemand es wagen würde, einen Atomstaat anzugreifen.

Doch die Vorstellung, dass der Weltfrieden allein durch Abschreckung – also durch die Angst vor gegenseitiger Zerstörung – gesichert werden kann, halte ich für fragwürdig und instabil. Diese Strategie ist extrem riskant, da sie keinen Raum für Fehler lässt, deren Folgen katastrophal wären. Ich wünsche mir daher einen Frieden, der auf einer anderen Vision basiert: auf das Völkerrecht und auf gegenseitigem Respekt zwischen allen Völkern und Mitgliedern der menschlichen Familie – oder aus christlicher Perspektive: auf Nächstenliebe.

Doch die Vorstellung, dass der Weltfrieden allein durch Abschreckung – also durch die Angst vor gegenseitiger Zerstörung – gesichert werden kann, halte ich für fragwürdig und instabil.

Dass die Schweiz dem Atomwaffenverbotsvertrag nicht beigetreten ist, obwohl sie sich an den vorbereitenden Verhandlungen aktiv beteiligt hat, liegt wohl weniger daran, dass sie viel auf die Abschreckungstheorie gibt. Vielmehr sieht sie den Nutzen des Vertrags für die nukleare Abrüstung als ungewiss an. Ein Beitritt würde keinen konkreten Nutzen bringen und hätte aussen- und sicherheitspolitische Nachteile (siehe Bericht des Bundesrats). Diese Entscheidung ist reines realpolitisches Kalkül: Man möchte seine Verbündeten nicht unnötig verärgern.

Zwar ist es grundsätzlich sinnvoll, Bündnispartner nicht zu verärgern, doch sollte dies nicht gelten, wenn es um so grundlegende Fragen wie die nukleare Abrüstung geht. Es sollte uns egal sein, ob unsere Forderungen auf Zustimmung stossen oder nicht – wir sollten meiner Meinung nach Teil der globalen Bemühungen um ein Atomwaffenverbot sein. Gerade weil die Schweiz eine starke humanitäre Tradition hat, sollte sie hier als Vorbild vorangehen.

Die Entscheidung, dem Atomwaffenverbotsvertrag nicht beizutreten, stellt einen Bruch mit der humanitären Tradition der Schweiz dar und beschädigt unsere Glaubwürdigkeit als humanitäre Akteurin. Diese Tradition ist stark von christlichem Gedankengut geprägt. Ein herausragendes Beispiel dafür ist Henri Dunant, der Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (1863) und erster Sekretär der Genfer Sektion der Evangelischen Allianz. Dunant, ein tiefgläubiger Christ, war erschüttert vom Leid der Verwundeten nach der Schlacht von Solferino (1859). Seine religiösen Überzeugungen motivierten ihn, sich für humanitäre Hilfe einzusetzen und eine Organisation zu gründen, die in Konflikten neutral und unabhängig agiert, um allen Verwundeten Hilfe zu leisten. Diese Tradition prägt bis heute das humanitäre Engagement der Schweiz und sollte uns – und besonders auch die Christinnen und Christen – weiterhin inspirieren. Ein Beitritt zum Vertrag wäre ein klares Bekenntnis zu unserer humanitären Verantwortung und eine Fortsetzung unseres langjährigen Engagements für nukleare Abrüstung.

Ich fordere mit der Allianz für ein Atomwaffenverbot die Schweiz auf, ihrer humanitären Verantwortung gerecht zu werden. Denn wer, wenn nicht die Schweiz, sollte für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts einstehen?

1. https://www.swissinfo.ch/ger/papst-nennt-atomwaffen-anschlag-auf-menschheit/45388980

Photo: Flickr Commons, Public Domain (Link)

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Das Hauptargument der Biodiversitätsinitiative, über die das Schweizer Volk am 22. September 2024 abstimmt, beschäftigt sich mit der Vielfalt der Arten und Lebensräume als Lebensgrundlage des Menschen. Dieser Satz klingt zuerst etwas übertrieben. Doch in den ersten Versen der Bibel finden wir eine Geschichte, welche diese Aussage bestätigt.

In der Schöpfungsgeschichte in Genesis 1, 1–31 lesen wir, wie Gott Tag für Tag die Grundlagen für menschliches Leben legte. Zuerst erschuf er das Licht. Dann trennte er Wasser und Land. Danach folgten die Bepflanzung des Landes und die Bildung der Gestirne am Himmel. Anschliessend belebten Vögel, Fische und Landtiere die noch junge Erde. Als der Mensch als Höhepunkt der Schöpfung dazu stiess, fand er einen perfekten Lebensraum vor. Es mangelte weder an Nahrung noch an sauberem Trinkwasser. Der Boden war fruchtbar und die Luft war rein. Es wimmelte von einer unglaublichen Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Für Naturschützende heute wäre dieser Zustand wohl das absolute Ideal.

Abhängigkeit von der Natur
Selbstverständlich gibt es kein Zurück zu diesem Garten Eden-Zustand der Schöpfung und auch die Biodiversitätsinitiative spricht von keinem Ideal, das unbedingt erreicht werden muss. Die Initiative und Schöpfungsgeschichte erinnern uns aber daran, dass der Mensch direkt von der Natur und deren Zustand abhängig ist. Je artenreicher die Lebensräume sind, in denen sich der Mensch bewegt, desto einfacher gestaltet sich zum Beispiel die Ernährung. Über Jahrtausende hinweg hat der Mensch kulturelle Praktiken entwickelt, die den Anbau und die Vermehrung von Pflanzen sowie die Haltung von Tieren vereinfachen. Die gesamte Landwirtschaft, Imkerei, Fischerei und Forstwirtschaft beruhen auf diesem sogenannten technologisch-ökologischen oder biokulturellem Wissen, dass über Generationen weitergegeben wird. Der Verlust von Biodiversität hat somit auch den Verlust von uraltem Wissen über die Zusammenarbeit mit der Natur zur Folge. Dieses Wissen brauchen wir jedoch zwingend, zum Beispiel um gute Anpassungsstrategien an den Klimawandel zu entwickeln.

Gottes Auftrag missachtet

«Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie ⟨euch⟩ untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen!» (EBF, Genesis 1, 28).

Der Mensch hat also den unmissverständlichen Auftrag erhalten, sich die Erde untertan zu machen und über die Pflanzen und Tiere zu herrschen. Ein guter Herrscher sorgt sich aber um seine Untertanen und beutet sie nicht für selbstgefällige Zwecke aus. Die Schweiz weist dank ihrer Topografie 160 Lebensraumtypen und 56‘ 009 einheimische Arten vor. Leider misst das Alpenland diesem Arten- und Lebensraumreichtum zu wenig Wert bei. Gemäss Bundesamt für Umwelt sind von 10‘844 einheimischen Arten, deren Gefährdung bewertet wurde, 35 Prozent gefährdet oder bereits ausgestorben. Von den 160 Lebensraumtypen sind 48 Prozent bedroht und die wenigstens stehen unter Schutz. Die Schweiz bildet somit das Schlusslicht bei den Schutzgebieten im Vergleich zu unseren Nachbarländern und weist eine deutlich höhere Gefährdung der Tier- und Pflanzenarten vor. Der Verlust an Biodiversität in der Schweiz zeigt auf, dass die Bevölkerung dem Auftrag Gottes zum sorgsamen Herrschen nicht nachkommt.

Sorgsame Herrscher werden
Mit der Annahme der Biodiversitätsinitiative am 22. September 2024 würde die Schweizer Bevölkerung der Biodiversität den Wert zurückgeben, der ihr seit Anbeginn der Zeit zusteht. Denn jedes Lebewesen besitzt einen inhärenten Wert, der respektiert werden muss. Das Volk würde mit einem JA an der Urne seine Lebensgrundlage schützen, biokulturelles Wissen bewahren und die Rolle des sorgsamen Herrschers über die Schöpfung endlich wahrnehmen. Als Christen haben wir zudem die Verantwortung, unsere Mitmenschen stets an diesen Auftrag zu erinnern. Die Initiative ist für alle eine Ermutigung, im Alltag konkrete Massnahmen für den Biodiversitätsschutz umzusetzen und den Lebensstil nachhaltiger zu gestalten, um die Erde in ihrer Vielfalt und Fülle für kommende Generationen zu bewahren.


Quellen
Argumente, Faktenblatt Biodiversität: www.biodiversitaetsinitiative.ch (Stand: 18. August 2024)
Fragen und Antworten: www.biodiversitaetsinitiative.ch (Stand: 18. August 2024)
Elberfelder Bibel, Genesis 1, 1–31
Positionspapier der AKU: Ein Ja zur Biodiversität ist ein Ja zu Gottes Schöpfung | Each
Stellungnahme der Christ:innen für Klimaschutz

Foto: Knut Burmeister

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Am Samstag, 23. November 2024, organisieren ChristNet und A Rocha mit der Theologischen Hochschule HET-Pro in St-Légier VD eine Studientagung rund um die erstaunlich aktuellen Gedanken des französischen Technikkritikers und Theologen Jacques Ellul unter dem Titel «Welche Hoffnung in einer krisengeschüttelten Zeit?».

Auch 30 Jahre nach seinem Tod verhilft Ellul dazu, aus festgefahrenen Denkmustern auszubrechen. Angesichts der Krisen unserer Zeit übernehmen viele Christinnen und Christen unbesehen die vorherrschenden Ideologien wie Konsumismus, Nationalismus, Kapitalismus, Militarismus usw. Doch lösen diese Denk- und Handlungssysteme die Probleme nicht wie erhofft.

An dieser Tagung, die im christlichen Umfeld der Romandie schon jetzt auf grosses Interesse stösst, stellen acht Referenten aus Fachbereichen wie Theologie, Philosophie, Sozial-, Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften das vielfältige Werk von Ellul in Referaten, Workshops sowie einer Podiums- und Publikumsdiskussion vor.

Key-Note-Redner ist Frédéric Rognon, Ethikprofessor an der Universität Strassburg und einer der aktuell profundesten Ellul-Kenner. Er referiert einen der zentralen Begriffe des Werks des visionären Theologen, die «non-puissance» («Nicht-Macht») im Sinne eines Machtverzichts, der es den Gläubigen ermöglicht, hoffnungsfroh in der Welt zu stehen. David Bouillon, Professor an der HET-Pro, wirft mit einer Deutung des Jona-Buches von Ellul ein biblisches Licht auf den Katastrophismus. Jacob Marques Rollison, Theologe und Worker in der Gemeinschaft L’Abri, bespricht, wie die Technik dem Menschen Macht verleiht und ihn zugleich in Verzweiflung stürzt.

Ein visionärer Denker

Der französische Soziologe und Theologe Jacques Ellul (1912–1994) war einer der visionärsten christlichen Denker seiner Zeit, der auch zu unseren heutigen Herausforderungen viel zu sagen hat. Bereits in den 1950er Jahren beschrieb er die Wirkung der Technik auf die Gesellschaft, kritisierte die Logik des «technisierten Systems», das unsere Gesellschaft durchdringt und ganz der Steigerung der Effizienz, der Innovation und des Profits verschrieben ist, dabei aber Umwelt, Mensch und Kultur zerstört. Er kritisierte insbesondere den vorherrschenden Diskurs, der die Technik als Lösung für alle Übel anpreist.

Dagegen formulierte er eine Ethik der Freiheit, die auf eine entsprechende Bibel-Auslegung basiert. Der Begriff «non-puissance» ist für ihn eng mit der christlichen Hoffnung verknüpft, dem Durst nach Gott, der dem Menschen den rechten Platz zuweist.

Mehr zu diesem untypischen christlichen Autor, der im englischsprachigen Raum eine breite Wirkung entfaltet hat, im deutschsprachigen aber weitgehend unbekannt ist, findet sich im angehängten PDF-Dokument «Wer um alles in der Welt ist Jacques Ellul?»

Eine partizipative Tagung

An der Jacques Ellul Tagung, die auf Französisch stattfindet, werden die Teilnehmenden aktiv mitarbeiten. Ein Höhepunkt sind die acht Workshops am Nachmittag, die über eine Stunde dauern und Raum bieten für einen kollektiven Schöpfungsprozess (Co-Kreation). Dabei sollen konkrete Lösungsansätze für die behandelten Problemfelder gesucht werden. Das Ergebnis wird am Podiumsgespräch im Plenum vorgestellt und diskutiert. Die Organisatoren hoffen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer so Ansätze finden, um in unserer krisengeschüttelten Gesellschaft ihren Platz zu finden.

Weitere Informationen und Anmeldung auf der französischsprachigen Website.

 

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Die Globalisierung hat in den letzten zwanzig Jahren grosse kulturelle und religiöse Veränderungen gebracht. Auch in der Schweiz. Heute stellt sich für viele Christen die Frage, ob die Schweiz überhaupt (noch) ein christliches Land sei. Wir sind der Meinung, dass dies gar nie der Fall war. Und sehen das als riesige Chance.

1. Kriterium: «Die Schweizer sind Christen»

Wann ist ein Land christlich? Für viele Leute lautet die Antwort: wenn es in diesem Land viele Christen gibt. Wenn also alle Bewohner Christen sind, oder ein Grossteil, oder mehr als die Hälfte, so kann man das Land als Ganzes christlich nennen. Hinzu kommt, dass in einem solchen Land auch die Gesetze, die Kultur und «die Luft, die man atmet», christlich geprägt sind. Deshalb hört man oft auch, dass ein Land, das christliche Werte in Politik und Gesellschaft verwirklicht, ein christliches Land sei.

Ein erstes Kriterium für ein christliches Land lautet also, dass hier viele Christen leben und christliche Werte in der Öffentlichkeit eine wichtige Rolle spielen.

In der Gegenwart

Ob die Schweiz ein christliches Land ist, hängt also davon ab, wie wir Christsein definieren. In einem evangelischen Verständnis bedeutet Christsein viel mehr als an Weihnachten einen Gottesdienst zu besuchen. Es bedeutet, persönlich umzukehren, Gottes Vergebung zu erleben, sich die Sorgen nehmen, Freude und Befreiung schenken zu lassen, mit Jesus, Seiner Liebe und Seinem Geist durch den Alltag zu gehen und vieles mehr. Umfragen zeigen, dass nur eine kleine Minderheit der Schweizer Bevölkerung dieser Vision nachlebt.1

Deshalb, und weil die Öffentlichkeit ja von allen Bürgern zusammen geformt wird, sind auch unsere Gesetze, unsere Gesellschaft und Kultur weitgehend nicht von christlichen Zielen geleitet. Bei uns wehen viele Geister, gute wie böse: die Geldliebe, die Bitterkeit, die Ehrlichkeit, die Sorge um die Natur, der Spass usw. Der Geist Jesu aber weht inmitten dieser Stürme wie ein feines Säuseln.

In der Vergangenheit

Ist das aber nicht eine neue Entwicklung? Ist unsere heutige Kultur nicht auf dem christlichen Boden der Vergangenheit gewachsen und davon genährt?

Aus christlicher Sicht scheint es uns zweifelhaft, dass uns der Glauben unserer Vorfahren tragen kann: «Gott hat keine Enkelkinder», heisst es doch. Jeder Mensch muss selbst zu Gott finden. Auch ist ungewiss, inwiefern sich die Zeiten von Niklaus von der Flüe und von Jeremias Gotthelf noch auf unser Leben im 21. Jahrhundert auswirken.

Auch stellt sich auch die Frage, wie christlich diese Wurzeln überhaupt sind. Was hat wohl unsere «christliche Schweiz» mehr geprägt: bibeltreue Prediger oder vom Aberglauben durchtränkte Volksfrömmigkeit? Ein paar pazifistische Mennoniten oder ein Heer von kriegslustigen Adligen? Niklaus von der Flüe oder der Walliser «Söldnerfürst» Stockalper? Uns scheint, dass zu jener Zeit verhältnismässig wenige Menschen etwas von den Werten erleben konnten, die uns Jesus gebracht hat: Fürsorge, Schutz der Armen und Ausländer, Gewaltlosigkeit, Bescheidenheit.

Heute wie früher muss offenbar ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung das Evangelium erst noch empfangen. Somit ist das erste Kriterium, «die Schweizer sind Christen», nicht erfüllt.

2. Kriterium: «Die Schweiz ist Christ»

Einige Christen erachten die Schweiz als christlich, weil sie sich im Bundesbrief und in der Verfassung Gott anbefohlen habe. Auch habe Gott die Schweiz gesegnet. So wie ein Individuum sich zu Gott bekehren kann, so könne auch ein Land mit Gott in Beziehung treten. Dabei spiele es keine Rolle, dass die Mehrheit der Schweizer keine persönliche Beziehung zu Gott pflegten.

Dieses zweite Kriterium bezeichnet ein Land dann als christlich, wenn es als Land eine spezielle Beziehung zu Gott hat.

Flaggen, Briefe und Präambeln

Es scheint äusserst fraglich, ob die Schweiz nach diesem zweiten Kriterium ein christliches Land ist. Oftmals wird zur Stützung dieser Idee auf das Kreuz in unserer Flagge verwiesen. Man muss sich jedoch fragen, ob zum Beispiel der Kanton Neuenburg wirklich ein christlicherer Kanton ist als der Kanton Bern, nur weil in seiner Flagge ein Kreuz prangt.

Als weiteres Argument wird der Bundesbrief von 1291 genannt, der mit «In Gottes Namen, Amen» beginnt. Dabei bleibt offen, wie der Bundesbrief die Schweiz näher zu Gott geführt hat. Er hält ja in knappen Worten lediglich einige Rechtsgrundsätze sowie einen Verteidigungsbund zwischen drei Tälern fest. Es ist kein Bund mit Gott. Auch war es in jener Zeit üblich, Urkunden mit einer Anrufung Gottes zu beginnen. Offenbar handelt es sich dabei um eine Floskel.

Auch mit der Präambel zur Bundesverfassung wird argumentiert: «Im Namen Gottes des Allmächtigen.» Doch die Bibel lehrt uns an zahlreichen Stellen, dass Gott nicht auf offizielle Bekundungen und grosse Worte in der Öffentlichkeit achtet. Vielmehr sind ihm die Herzenshaltung und die daraus fliessenden Taten wichtig (z.B. Am. 5,21–27, Matt. 6,5–6). Neben ihrer rein symbolischen Bedeutung ist auch die inhaltliche Bedeutung der Präambel fraglich. Laut den mehrheitlichen Wortmeldungen in der parlamentarischen Debatte drückt diese Präambel vor allem die Begrenztheit unseres menschlichen Handelns aus. Betont wurde der Traditionsanschluss und nicht der Bezug zum Gott der Christen.

Auch nach dem zweiten Kriterium, «die Schweiz ist Christ», gibt es also keinen Grund, die Schweiz als christliches Land zu betrachten.

Fazit und grosse Chance: eine nicht-christliche Schweiz

Die Prüfung der zwei genannten Kriterien ergibt also, dass die Schweiz kein christliches Land ist. Wir brauchen also nicht eine christliche Fassade hochzuhalten. Diese Wahrheit ist wohltuend und befreiend.

Ein neuer Platz für die Christen

Zugleich stellt uns Christen dieser Sichtwechsel aber auch vor die Frage, welchen Platz wir in der Gesellschaft einnehmen sollen. Wir sind nun ja nicht die Vertreter einer angeblich wahren, christlichen Ur-Identität der Schweiz. Vielmehr leben wir als eine von vielen Minderheiten in einem pluralistischen, liberalen Staat. Die Kirche steht nicht in der Mitte des Dorfs, sondern am Rand der Gesellschaft, abseits der Machtzentren. Ein gewichtiger Trost: Genau dort übt auch Jesus seinen Dienst aus.

Die kulturellen und religiösen Veränderungen, welche die Globalisierung mit sich bringt, dürfen uns Christen nicht dazu verführen, in die Rolle der Hüter eines angeblich «christlichen Abendlandes» zu schlüpfen. Wir wollen unsere Kräfte nicht für die Aufrechterhaltung institutioneller und kultureller Privilegien verschleissen, die oft herzlich wenig mit dem Zimmermann und Gottessohn Jesus zu tun haben.

Eine neue Stimme

Unser Land war nie evangeliumsgemäss gestaltet und ist es auch heute nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden! Die christliche Minderheit in der Schweiz soll nicht frustriert etwas zu restaurieren versuchen oder sich als Sprachrohr der schweizerischen Seele verstehen, die ja «eigentlich» christlich wäre. Nein, die kleine christliche Stimme inmitten der vielen Stimmen der modernen Schweiz soll eine Stimme sein, die etwas Neues bringt. Eine Stimme, die inmitten von Unheil das Leben des Einzelnen und der Öffentlichkeit verändert. Eine Stimme, die der Schweiz den Weg zu Christus und seinen Werten zeigt.

Jesus hat nicht Bewahrung, sondern Umkehr gepredigt. Zu dieser Umkehr gehört auch, dass wir auf gesellschaftlicher Ebene die Liebe Gottes bezeugen und prophetisch auf Missstände hinweisen. Politisch sollen wir den Kirchen und Christen keine Vorteile verschaffen, sondern unseren Mitmenschen dienen, besonders den Schwächsten: den Armen, Kriminellen und Ausländern (nach Matt. 25).


Artikel, der in der evangelischen Wochenzeitschrift Idea Spektrum «Zur Lage der Nation» erschienen ist (Nr. 29/30, 20. Juli 2016)

1. Religiöse und spirituelle Praktiken und Glaubensformen in der Schweiz. Erste Ergebnisse der Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur 2014. BFS Statistik der Schweiz, Neuchâtel 2016.