Onesimo – Fruchtbare Nächstenliebe für die Strassenkinder in Manila

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In den Philippinen lebt jeder fünfte Mensch unter der Armutsgrenze. Die Hauptstadt Manila hat über 20 Millionen Einwohner. Viele Menschen leben in Armenvierteln und Slumgebieten. Über 100 000 Kinder leben auf der Strasse. Viele finden in ihren auch durch die Armut und Arbeitslosigkeit zerrütteten Familien weniger Zuwendung und Akzeptanz als in Strassenbanden, wo Überlebenskampf, Missbrauch, Gewalt und Flucht in suchtgenerierende Substanzen zum Alltag gehören. Die Regierung der Philippinen hat bisher nur Unterdrückung und Tod für diese Kinder parat gehabt. Onesimo zeigt modellhaft, wie konkrete Nächstenliebe der fruchtbarere Ausweg ist.

Das Hilfswerk Onesimo wurde deshalb im Jahr 1996 von Schweizern und Filipinos in Manila gegründet. Onesimo verfolgt das Ziel, armuts- und suchtbetroffenen Kindern und Jugendlichen durch Prävention, Rehabilitation und Ausbildung eine Reintegration in die Gesellschaft zu ermöglichen und ihnen zu helfen, neue Hoffnung und neuen Lebensmut zu schöpfen.

Onesimo betreut und begleitet jährlich mehr als 600 Kinder und Jugendliche in 40 therapeutischen Lebensgemeinschaften, einem Schülerzentrum mit Tagesstätte und Drop-in für Strassenkinder sowie einem Schutzhaus für sexuell missbrauchte Mädchen.

Zudem betreibt Onesimo ausserhalb von Manila eine Ausbildungsfarm für biologische Landwirtschaft und zwei Ferien- und Schulungszentren für präventive und therapeutische Jugend- und Familienfreizeiten.

Im Folgenden werden die Hauptaktivitätsbereiche kurz beschrieben. Umfassende Informationen dazu finden sich auf www.onesimo.ch.

Prävention

Jedes Jahr nehmen bis zu 700 Kinder und Jugendliche an Lagern von Onesimo teil. Dort werden sie für die Konsequenzen von Schulabbruch und Drogenkonsum sensibilisiert und lernen einen Lebensstil kennen, der von christlichen Werten wie Versöhnung, Respekt und Selbstannahme geprägt wird. Diese Lager finden entweder im Schulungszentrum «Camp Rock» am Strand auf der Insel Mindoro oder auf der Farm «Matalinting» statt und bedeuten für viele Kinder und Jugendliche die erste Begegnung mit unberührter Natur ausserhalb der Grossstadt.

Rehabilitation – therapeutische Lebensgemeinschaften

Die therapeutischen Lebensgemeinschaften mit jeweils sechs bis fünfzehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen befinden sich am Rande oder inmitten der ärmsten Gegenden von Manila.
Junge suchterkrankte Menschen arbeiten in einem Zweijahres-Programm an sich selbst. Dabei werden sie auf vielfältige Weise unterstützt und begleitet: Tagesstruktur, empathische Beziehungen, Traumabewältigung, Familien-Miteinbezug, Peer-Begleitung, christliche Wertebildung, Selbstsorge und Sport sowie entdecken und fördern von neuen Fähigkeiten. So können sie ihre Resilienz gegenüber Armut und negativen Einflüssen erhöhen, neue Perspektiven gewinnen und einen positiven Beitrag für ihre Gemeinschaft und Nachbarschaft leisten.
Der Grossteil der Lebensgemeinschaften wird in Partnerschaft mit Kirchen vor Ort geführt. Diese Partnerschaft ermöglicht den Einbezug von wertvollen lokalen Ressourcen und hat ein relativ einfaches Upscaling des Programms während der letzten zehn Jahre ermöglicht.

Ausbildung

Die meisten Jugendlichen der Onesimo-Lebensgemeinschaften schaffen den Ausstieg aus Abhängigkeit und destruktiven Lebensgewohnheiten. Der weitere Weg in die Berufswelt bleibt eine Herausforderung, weil Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für sozial benachteiligte Jugendliche fehlen. Bei Onesimo werden diese Jugendlichen ihren Fähigkeiten entsprechend ausgebildet.

Das Ausbildungsprogramm führt in drei Schritten ins Erwerbsleben:

Alphabetisierung

Analphabeten und Schulaussteiger können bei Onesimo Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, um Schulabschlüsse nachzuholen. Dazu bedient sich Onesimo zusammen mit den Partnerkirchen dem staatlich anerkannten ALS (Alternative Learning System), um in der Schulbildung aufzuholen. Einige Jugendliche legen eine staatliche Prüfung ab, um das College besuchen zu können. Onesimo ist von der Regierung lizenziert, für das ALS notwendige Erwachsenenbildner auszubilden. Diese sind nötig, um in den Partnerkirchen den Unterricht zu gewährleisten.
Jüngere Kinder der Strasse werden in einem Schülerzentrum durch die staatliche Schule mit zusätzlichem Unterricht und Coaching begleitet.

Berufsbildung in verschiedenen Tätigkeitsfeldern

Bei Onesimo erwerben die Jugendlichen fachliche Grundlagen in verschiedenen Erwerbstätigkeiten. Alle Programmteilnehmenden haben nach dem zweijährigen Onesimo-Programm zwei bis vier Zertifikate in einem Berufskurs wie beispielsweise Schweisser, Elektriker, Autoservice, Massage, Coiffeur, Chauffeur, Textilverarbeitung, Kochen, Partyservice, Raumpflege oder Farming. Damit werden sie nach der Rehazeit in lokalen Firmen in ein berufsbegleitendes Training ihrer Wahl begleitet. Dieses Training findet in eigenen oder externen Werkstätten statt. Ein Schwerpunkt bildet die Schulung im Sozialverhalten: Respekt vor sich selbst und vor anderen, Planung und Erreichen von Zielen, Kommunikation, Rechte und Pflichten, Arbeit suchen, finden und behalten, Umgang mit Gesundheit, Geld und Erfolg.

Integration ins Erwerbsleben

Nach der Ausbildung folgt die Bewährung in der Arbeitswelt. Onesimo unterstützt die Jugendlichen bei der Arbeitssuche und begleitet sie in der Anfangsphase einer neuen Anstellung. Onesimo und Partnerkirchen pflegen Kontakt mit Betrieben, die den Absolventen von Onesimo eine berufsbegleitende Ausbildung ermöglichen.


Spenden an Onesimo:
Postfinance: 40-38079-9
Servants Switzerland
Rotbergerstrasse 12
CH-4054 Basel
IBAN: CH83 0900 0000 4003 8079 9
Verwendungszweck: Onesimo

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